Am 01. August 2024 trafen sich Landwirte aus Aitern und der Umgebung Belchen gemeinsam mit Vertretern des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Patrick Schreib von der Hochschwarzwaldtourismus GmbH sowie Herdenschutzprojektpartner- und -träger. Eingeladen waren auch der Landschaftserhaltungsverband Lörrach, die untere Naturschutz- und Landwirtschaftsbehörde sowie die neu eingestellte Wildtierbeauftragte des Landkreis Lörrachs.
Manfred Knobel, Landwirt und Bürgermeister von Aitern, und Karl-Heinz Lieber, Leiter der Abteilung Naturschutz beim Umweltministerium, begrüßten zunächst alle Gäste. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde im Begrüßungskreis ging es mit Fahrgemeinschaften vom Tal den Berg hinauf. Oben angekommen wurden die Besonderheiten der Weideflächen in Aitern anschaulich verdeutlicht: Steile Stücke mit Bewuchs von wenig ertragreichen Pflanzen wie z.B. Adlerfarn. Die betrachtete Weidefläche wird sowohl von Rindern als auch von Ziegen zur Nachbeweidung genutzt. Bei der Zäunung der Rinder wird auf ein zweilitziger Festzaun gesetzt. Der Herdenschutz wird über die Zusammenstellung der Herde erreicht. Sobald die Ziegen die Fläche übernehmen, wird der Zaun nach vorherigem ausmähen der Zauntrasse, mit drei zusätzlichen mobilen Litzen aufgerüstet, um den empfohlenen Herdenschutz zu erreichen. Wird die Fläche nicht mehr beweidet, werden die Zusatzlitzen abgebaut, da dies von den örtlichen Jägern so gefordert sei. Die Tierhalter der Rinder- und Ziegenherden erzählten von Ihren Erfahrungen, sowie dem physischen und zeitlichen Aufwand, um die Arbeit mit dem Zaunsystem zu bewältigen. Dabei gab es Diskussionen um mögliche Erleichterungsideen, um die Förderung der Aufwandsentschädigung für Zaunpflege und um den Förderungsprozess.
Viele offene Fragen gab es zur Sicherung von Ställen an der zweiten Station des Tages in einem Rinderstall. Besprochen wurden Themen zum Herdenschutz von Stallgebäuden und Laufhöfen für kleine und große Wiederkäuer.
Die Gespräche wurden bei einer heißen Bauernwurst weitergeführt, bevor Karl-Heinz Lieber die Verabschiedung vornahm.